Erhard Schelter (geb. 1940 in Rostock) plante seine Flucht
mit den Informationen, die ihm Peter Döbler
über seine Schwester Roswitha Steinbiss, die im Westen lebte,
zukommen ließ.
Seekarten, Schwimmausrüstung, Kompaß und Medikamente wurden jahrelang
nach und nach an ihn übergeben. 14 Tage vor der geplanten Flucht lernte
er beim Training Volker Hameister kennen. Nach kurzer Zeit war klar, daß
auch er "rüber machen", also die DDR gen Westen verlassen wollte.
Am 20. September 1974 verließen die beiden in Dämmerung die mecklenburgische
Küste bei Boltenhagen mit Ziel Dahme. Als Orientierung diente das Licht
des Dahmer Leuchtturmes.
Die starke Strömung trieb sie in Richtung Dänemark. Am frühen
Morgen des nächsten Tages wurden sie unter dramatischen Umständen
von einer Fähre aufgenommen. Zwei Grenzboote der DDR versuchten die Rettung
zu verhindern.